Jesus Christus – auf diesen beiden Worten baut sich praktisch die gesamte Unterrichtseinheit auf. Mit dem Namen Jesus (von Nazareth) verbindet sich das Historische über die Person Jesu. Die Fakten über ihn sind äußerst überschaubar. Fest steht aber, dass er gelebt hat – wie auch außerbiblische Quellen (bspw. Flavius Josephus) bezeugen.
Der Begriff Christus bezeichnet demgegenüber einen Ehrentitel (Christus = Gesalbter), den ihm die Christen nach Jesu Tod und Auferstehung zugesprochen haben. Christus meint demnach die christliche Verkündigung über Jesus. Diese Verkündigung (= Kerygma) lässt sich zumeist historisch nicht überprüfen – was aber auch theologisch nicht notwendig ist.
Die zentrale Botschaft, mit der Jesus aufgetreten ist, ist die Botschaft vom Reich Gottes. Diese Botschaft hat er den unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen verkündigt – einerseits den Menschen am Rande der Gesellschaft (Arme, Kranke, Frauen, Zöllner etc.), andererseits hat er aber auch mit seinen religiösen Gegnern (Pharisäer, Schriftgelehrte, Sadduzäer etc.) über die konkrete Gestalt des Reiches Gottes diskutiert. Die Reich Gottes-Botschaft hat Jesus nicht erfunden – sie ist auch im AT zu finden. Jesus aber legt diese Botschaft neu aus, indem er sie mit sich selbst in Verbindung bringt: Mit seinem Auftreten bricht das Reich Gottes an. In seinen Gleichnissen und in seinen Wundern wird es sichtbar, zwar noch nicht in seiner ganzen Herrlichkeit, aber schon in seinen Grundzügen. Und durch sein Leiden und Sterben am Kreuz und seine Auferstehung wird die Hoffnung auf Vergebung von Schuld und die Überwindung des Todes mit der Reich Gottes-Botschaft des AT untrennbar verbunden. Indem die ersten Christen Jesus sogenannte Hoheitstitel (wie Christus, Messias, aber auch “Sohn Gottes”) zuschreiben, macht gerade deutlich, dass für sie mit Jesus und seiner Botschaft eine neue „Zeitrechnung“ begonnen hat.
Und diese Botschaft hat Konsequenzen für die Menschen. Denn obwohl das Kommen des Reiches Gottes durch menschliches Handeln nicht beschleunigt werden kann, so fordert es doch zu einem neuen Handeln heraus, das getragen ist von der Liebe zum Nächsten – so wie es Jesus selbst vorgelebt hat.
Literatur
Hülsmann, Matthias: Konfession: Evangelisch Basiswissen, Gütersloher Verlagshaus 3/2013
Kap 4-7 S. 46-80. Kap15 Grundtexte des Christentums, S.176-178.
Kursbuch Religion Sekundarstufe II Basiswissen Calwer Verlag, Hg. Hartmut Rupp und Veit-Jakobus Dieterich
S. 50-64.
Kliemann, Peter: Glauben ist menschlich, Calwer 10. Auflage 2001
Kap. V + VI, S. 99-156, S.96-98.
Weiterführendes Material
- e-wie-evangelisch: Die Bergpredigt
- EKD.de: Jesus
- Wibilex: Bibelwissenschaft