Um sich digital angemessen zu organisieren, können Lehrkräfte auf verschiedene Hilfsmittel zurückgreifen, bei denen es jedoch nicht (wie bei so vielen Themen) die eine richtige Lösung für alle gibt – sondern die jeweiligen Organisationsvarianten auch zur eigenen Persönlichkeit passen müssen. Deshalb heißt es auch beim Thema “digitale Selbstorganisation”: Ausprobieren! Oder wie Paulus sagen würde: Prüfet alles und das Gute behaltet…
3 Dimensionen der digitalen Selbstorganisation
1. Das gesunde Maß
Nur weil etwas schick und modern aussieht, weil Kolleginnen oder Kollegen damit vielleicht schwärmen und besser arbeiten oder weil gefühlt “alle” sagen, dass “muss man jetzt so machen”, sollte man nicht auf Organisationsformen umsteigen, die man sich nicht angeeignet hat: Eine erfolgreiche Selbstorganisation steht und fällt damit, ob ich persönlich damit klar komme, dass mir stets klar ist, warum ich es gerade so mache. Dann kann ich mich auch sukzessive darin weiterentwickeln.
2. Das technische Wissen
Leider lässt sich im Blick auf digitale Selbstorganistion nicht leugnen, dass auch eine gute Kenntnis der technischen Möglichkeiten und der Bedienung von Geräten und Software-Programmen essentiell ist. Die gute Nachricht für alle, die hierbei bei sich noch “Optimierungspotential” sehen: Es gibt heutzutage für alles ein Tutorial oder Blogs. Einiges davon habe ich im unteren Teil dieser Seite bereits zusammengestellt, einfach mal reinschauen und lernen…
3. Die Flexibilität
Wichtig ist auch, die eingesetzten Möglichkeiten so zu gestalten, dass man flexibel bleiben kann: Dies bezieht sich sowohl auf die Anpassungsfähigkeit von beispielsweise Namens-Konventionen (von Anfang an “groß” denken!) wie auch auf Ordnerstrukturen (nicht zu viele Ebenen!) und vieles mehr. Immer schön flexibel bleiben! (Auch im Blick auf neue Ideen, Anpassungen der bisherigen Organisation usw.)
Beispiele für Ordnerstrukturen
An beruflichen Schulen haben wir häufig viele verschiedene Klassen, unterschiedliche Formate, wie der Religionsunterricht ausgebracht wird (beispielsweise Einzelstunden, Doppelstunden, 2- oder gar 4-wöchiger Rhythmus, usw.) und unterschiedliche Bildungspläne, die sich inhaltlich aber doch wieder sehr ähnlich sein können… All das sind Rahmenbedingungen, denen eine gute Ordnerstruktur entsprechen muss. Dann gelingt auch eine ordentliche digitale Selbstorganisation. Als erste Idee hier mal zwei denkbare Varianten:
Variante 1:
Nach Schularten kann eine Ordnerstruktur aufgebaut werden. Das bedeutet, dass im Ordner “Religion” sich die Ordner “Berufsschule”, “Berufsfachschule” und “Berufliches Gymnasium” befinden. Diese Ordner enthalten wiederum die Materialien und Unterordner, die in den jeweiligen Bereichen einzuordnen sind.
Vorteil: Soll zum Beispiel in einer Berufsfachschule unterrichtet werden, ist sofort ersichtlich, welche Themen und welcher Unterricht in dieser Schulform bereits behandelt wurden. Damit ist besonders einer Niveaudifferenzierung Rechnung getragen.
Nachteil: Es kann sein, dass ein Unterricht zu einem bestimmten Thema bereits in der Berufsschule unterrichtet wurde aber noch nicht in der Berufsfachschule. Dass also ein Unterricht für eine andere Schulart bereits vorhanden ist, jedoch angepasst werden müsste, aber nicht gefunden wird.
Variante 2:
Nach Unterrichtsformat kann die Unterrichtsstruktur angelegt werden, indem nach Themenkreisen sortiert für Einzelstunden oder Doppelstunden die Ordnerstruktur nummeriert wird. Hierbei liegen auf erster Ebene lediglich die Themenkreise (bspw. für den BG-Bildungsplan TK Jesus) und darin die Ordner für den jeweiligen Unterricht entweder bei Einzelstunden als “11 Name 1”, “12 Name 2”, “13 Name 3” oder bei Doppelstunden “21 Name 1”, “22 Name 2”, usw.
Vorteil: Wenn ein Unterricht zu einem bestimmten Thema bereits unterrichtet wurde, findet man diesen bei der Vorbereitung wieder – egal in welcher Schulart er unterrichtet werden soll.
Nachteil: Die Wahrscheinlichkeit, Duplikate zu erzeugen, weil man einen Unterricht als Doppelstunde auch in zwei Einzelstunden unterrichten kann, ist relativ groß.
Allgemeine Informationen
- Super nützlich ist die sogenannte “Beitragsparade” der Bildungspunks
- Ein toller Grundsatz-Artikel zum Umgang mit (digitalem) Material
- Persönliche digitale Fitness: 5 Ansätze zur Selbstorganisation
- Ein Blogbeitrag zu #Classei
- Der Lehrerfreund zu Evernote
- unterrichtsfreie-zeit.de bloggt und podcastet zum Thema
- Ein alter Artikel (2010), aber einiges zeitlos nützlich, zur digitalen Lehrertasche
- Und weil der “analoge Teil” des Selbstmanagements immer mit im Blick bleiben muss, dazu noch ein Beitrag von Wolfgang Autenrieth
Software & Tools
- Nicht zu unterschätzen: Microsoft Excel (z.B. damit: SchüVer)
- Microsoft OneNote (mehr dazu siehe unten)
- TeacherTool
- NotenBox
OneNote für Lehrer
- http://onenote-fuer-lehrer.de/
- https://youtu.be/dfx-5ZDsiXw
- https://medium.com/tech-teacher/teil-1-unterrichtsvorbereitung-in-onenote-61e4fc74403b
- https://metis.schule/2019/07/30/unterrichtsplanung-mit-onenote/
- https://www.youtube.com/watch?v=1uQF9G9EeWUxxx
- https://www.youtube.com/channel/UCX0hdrfoIRR6J8k9w0JsxOA
- https://bobblume.de/2017/04/03/ordnungssysteme-fuer-referendare/