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Toleranz lernen
16. November 2018 | 14:30 - 17. November 2018 | 12:30
10 EURReferentinnen & Referenten: Barbara Lohner (Dipl. Pädagogin), Luigi Scarano (NLP-Trainer), Stefan Hermann (Direktor ptz Stuttgart)
Leitung: Schuldekan Jürgen Heuschele, Studienleiterin Marita Wolfram
In unseren Klassen erleben wir eine immer größere Heterogenität. Das stellt uns vor immer größere Herausforderungen im Umgang miteinander.
Wie geht eigentlich Toleranz im Angesicht von heutiger Pluralität? Und hat Toleranz auch Grenzen? Welche unterschiedlichen Toleranzverständnisse gibt es und wie kann mit SchülerInnen zu Toleranz gearbeitet werden?
Im Angesicht derzeitiger gesellschaftlicher Diskurse um Pluralität und Demokratie sind das drängende Fragen, besonders auch für den schulischen Bereich.
Die Toleranz-Rallye der Stiftung Christoph Sonntag bietet hier ein praktikables Konzept, dieses Spannungsfeld zu bearbeiten. Im Laufe eines Tages-Workshops oder in Einzelmodulen sind die SchülerInnen aufgefordert nicht nur über Toleranz zu diskutieren, sondern dabei eigene Erlebnisse und Erfahrungen einzubringen. Dabei sollen sie ihre Einstellung in bestimmten Situationen testen und hinterfragen. Dies geschieht an mehreren Lernstationen: Es geht dabei um die eigene Wahrnehmung und den eigenen Sprachgebrauch, um Zugehörigkeit und Ausgrenzung, Vorbilder und Zivilcourage.
Lebensweisheiten zum Thema „Toleranz“ gibt es mehr als genug. „Toleranz und Wahrheit sind wie Hund und Katz“, sagen die einen. Andere meinen: „Toleranz ist Beleidigung“. Was meint Toleranz eigentlich? Und was ist der Unterschied zwischen „Akzeptanz“ und „Toleranz“. Ein Blick in die Begriffsgeschichte zeigt, wie wichtig richtig verstandene „Toleranz“ für ein gelingendes Zusammenleben in Verschiedenheit ist und welche Aspekte dazu gehören. Dabei wird deutlich: Toleranz und Wahrheit schließen sich nicht aus. Und Toleranz ist gerade nicht Beleidigung, sondern Wertschätzung des Anderen. Dennoch bleibt die große Frage, wie Toleranz gebildet, gefördert und entwickelt werden kann – zusammengefasst in der Frage: „Toleranz lernen – geht das überhaupt?“ Was bedeutet Toleranz aus theologischer Sicht? Möglichen Antworten auf diese Frage werden wir uns gemeinsam annähern.
Auf unserer Tagung geht es ganz praxisnah darum, die Materialien und Methoden der „Toleranz-Rallye“ kennen zu lernen, um sie anwenden zu können.
Die Methoden und Materialien sind so aufgebaut, dass sie didaktische Hilfestellung geben und sowohl modular als auch als Ganzes eingesetzt werden können. Neben dem methodischen Teil geht es in der Fortbildung außerdem darum, didaktische Fragestellungen rund um das Thema Toleranz und Wertebildung zu diskutieren und aktuelle fachwissenschaftliche Erkenntnisse aufzufrischen und zu erweitern. Und da Erziehung und Bildung immer auch von der Meinung und Haltung der eigenen Lehrperson abhängig ist, bietet die Fortbildung den Rahmen in Gemeinschaft mit anderen Fachkräften und den Referent*innen eigene Fragen zur Toleranz zu entdecken und zu bearbeiten.
Barbara Lohner und Luigi Scarano haben an vielen Schulen unterschiedlichster Schularten und bei Fortbildungen die Toleranz-Rallye durchgeführt und vorgestellt. Die Materialien der Toleranz-Rallye werden Ihnen nach der Tagung zur Verfügung gestellt.